
Ecogon erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Seit über zehn Jahren begeistert das Spiel Menschen durch seine Mischung aus einfacher Mechanik, strategischer Herausforderung und stimmungsvollen Illustrationen. Das System überzeugt durch die enge Verzahnung von Thema und Spielmechanik und bietet vielseitige Einsatzmöglichkeiten.
Doch wir wären nicht wir, wenn wir nicht auch selbstkritisch auf unser Spiel blicken würden:
Manche finden die Übersichtlichkeit schwierig, Neueinsteiger:innen fühlen sich gelegentlich von den unterschiedlichen Lebensräumen und Legeregeln überfordert, und auch die Ereigniskarten könnten noch besser ins Spiel integriert werden.
Viele dieser Punkte wollen wir in einer neuen Version verbessern – allerdings ginge dabei die Kompatibilität zu bestehenden Ecogon-Materialien verloren. So entstand die Idee, etwas ganz Neues zu entwickeln. Gleichzeitig möchten wir unsere Zielgruppe erweitern.
Das Ergebnis: ein Ecogon-Ableger mit Dinosauriern!

Marktrecherche: Was fehlt eigentlich noch?
Bevor wir loslegen konnten, stand wie immer die Frage im Raum: Braucht es wirklich noch ein weiteres Dinospiel?
Unsere Recherchen haben gezeigt: Viele Spiele setzen stark auf Fantasy, Kampf und Wettbewerb. Wissenschaftlich korrekte Dinospiele gibt es zwar, aber oft fehlt ihnen der Wiederspielwert.
Hier sehen wir eine Chance: Mit dem bewährten Ecogon-System lässt sich ein prähistorisches Ökosystem spielerisch und spannend darstellen – etwas, das es bisher in dieser Form noch nicht gibt.
An dieser Stelle ein Hinweis: Wenn ihr Dinospiele kennt, die wir vielleicht übersehen haben, schreibt uns gerne in die Kommentare!

Von der Idee zu Paleogon
Zunächst dachten wir an eine Zeitreise-Version, die verschiedene Epochen der Dinosaurier verbindet. Doch das hätte schnell wieder ins Fantastische abgedriftet – inklusive Begegnungen, die es so nie gab (ein T-Rex hätte zum Beispiel niemals einen Stegosaurus fressen können, weil die beiden Millionen Jahre auseinander lebten).
Also fokussieren wir uns auf eine Epoche: die späte Kreidezeit in Nordamerika.
Warum genau dort?
- Zwei hervorragend erforschte Fossillagerstätten (Lance-Formation und Hellcreek-Formation) liefern eine solide wissenschaftliche Grundlage.
- Das Senckenberg-Museum aus Frankfurt forscht vor Ort – wir haben also direkt kompetente Partner:innen an unserer Seite.
- Und: Ohne T-Rex wäre ein Dinospiel einfach nicht komplett.
Auch visuell sind wir gut aufgestellt: Die talentierte Paleo-Künstlerin Sandra Hähle begleitet uns mit Illustrationen, die ihr bereits auf den ersten Entwürfen sehen könnt.


Layout & Mechanik – neu gedacht
Eine wichtige Frage war: Wie können wir das Spiel übersichtlicher und zugänglicher gestalten?
In Ecogon sorgten die vielen Lebensräume und Symbole gelegentlich für Verwirrung. Daher wollen wir bei Paleogon zunächst nur einen generellen Lebensraum nutzen. Das eröffnet eine neue Mechanik: Die Rückseiten der Karten zeigen Lebensräume, sodass die Spielenden entscheiden können, ob sie ein Lebewesen oder einen Lebensraum ausspielen. Damit gehören „zu viele“ oder „zu wenige“ Lebensräume auf der Hand der Vergangenheit an.
Auch die Symbolik überarbeiten wir. Leicht verständlich, thematisch passend und korrekt – das ist unser Anspruch. Mit Fußspuren haben wir experimentiert, sind aber noch nicht zufrieden. Momentan tendieren wir wieder zu Punkt-Symbolen in abgewandelter Form. Was meint ihr dazu?



Dino-Babies im Spiel
Ein spannender Aspekt prähistorischer Ökosysteme: Die Jungtiere der Dinosaurier.
Ein T-Rex war zwar im Erwachsenenalter bis zu 13 Meter lang und fast 9 Tonnen schwer, schlüpfte aber aus vergleichsweise kleinen Eiern – ähnlich groß wie Straußeneier. Da Dino-Eltern ihre Jungen nicht säugten, hatten die Kleinen eine ganz andere Rolle im Ökosystem als ausgewachsene Tiere.
Diese Dynamik wollen wir spielerisch aufgreifen: Dino-Babies sollen als eigene Karten ins Spiel kommen. Ob sie dabei über einen separaten Stapel erscheinen, wenn ein erwachsenes Tier im Ökosystem etabliert ist, testen wir gerade noch.

Ausblick
Paleogon soll 2026 über Crowdfunding realisiert werden. Bis dahin liegt noch viel Arbeit vor uns – und wir freuen uns, wenn ihr uns mit Feedback und Ideen begleitet. Wer es noch nicht getan hat, kann natürlich unseren Newsletter abonnieren um den Start des Crowdfundings nicht zu verpassen.
Soweit erstmal von uns.
Dinostarke Grüße
euer Gaiagames-Team
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Re Paleogon:
Gute Idee. Der neue Mechanismus gefällt mir gut, könnte man auch bei Ecogon ähnlich als Variante einführen (verdeckter Stapel mit gemischten Lebensräumen, 1 Pflanze/Tier abwerfen, um davon zu ziehen).
Nur 1 Art von Lebensraum finde ich sehr schade. Das Spiel ist ja auch mit mehreren Lebensräumen nicht gerade ein Brain Burner, noch weniger ist evtl. zu wenig. Es gibt ja immer noch die Familien- oder Einsteigervariante als Ausweg.
Größensymbolik: Punkte oder Striche, evtl. auch einfach eine Zahl. Zu viele Symbolarten schaden der Übersicht. Auch die Ziffern (Wert) auf den Karten könnten deutlicher lesbar sein.
Soweit meine spontanen 2 ct …
Ja das mit nur einem Lebensraum sind wir auch am Überlegen. Letztendlich warten wir noch auf eine „komplette“ Lebewesen-Liste für die Region der späten Kreidezeit von den Expert_innen. Erst dann können wir weiterführende Entscheidungen treffen. Vielleicht lösen wir auch das Problem mit dem einfachen Einstieg, indem wir die Stanztableaus so aufteilen, das erstmal nur die Hälfte davon mit einem Lebensraumtyp benutzt wird, und für das Fortgeschrittene Spiel dann die anderen Tableaus ausgestanzt werden.
Bezüglich der Symbolik. Eine Zahl würde zu sehr mit den Siegpunkten verwechselt werden. Aber größer machen können wir sie für die bessere Lesbarkeit.
Habe das jetzt mit dem Ziehen von einem separaten, gemischten, verdeckten Lebensraumstapel mal in Ecogon durchgespielt, in 3 Varianten (in jedem Fall ist nur 1 Lebensraum pro Zug erlaubt):
1. Wer am Zug ist, darf 1 Hex seiner Hand abwerfen und 1 Lebensraum ziehen. Problem: etwas zu gezielte „Handbereinigung“ möglich.
2. Dito, aber Entscheidung vor dem Ziehen des neuen Hex nötig. Tendenziell besser.
3. Entscheidung fällt beim Platzieren der 3 neuen Hexe auf der Ereigniskarte: man darf max. 1 der 3 Hexe vom Lebensraumstapel ziehen und an beliebiger Stelle in den 3er-Stapel einfügen.
Spielt sich alles gut, finde ich. Variante 3 werde ich bevorzugt weiter testen.
Danke Lutz für deine ganzen Anregungen 🙂
Was meinst du genau mit „Entscheidung“? Wo der Lebensraum hingelegt werden soll, oder ob überhaupt einer gezogen werden soll?
Die 2. und 3. Variante werden wir auch mal testen.
Sind gespannt was du in den nächsten Testrunden herausfindest.
Hatte ich schlecht formuliert – gemeint ist, ob man als „Triplet“ 1 Lebensraum + 2 Naturkarten nehmen will oder 3 Naturkarten.
Mir der Variante habe ich jetzt schon einige Partien gemacht, mir macht sie Spaß.
Ja, das ist definitiv eine elegante Variante. Ich werde es noch testen und vielleicht schreibt noch jemand seine Meinung zu der Variante hier in die Kommentare? 😉
Danke dir auf jeden Fall!