Summ, summ, Summsalabim

Summsalabim, ein kooperatives und nachhaltiges Hummelspiel für die ganze Familie. Aber warum eigentlich ein Kinderspiel und warum gerade über Hummeln?

Fangen wir mal von Vorne an: Wenn wir auf Messen und Märkten unsere bisherigen Brettspiele präsentiert haben, waren eigentlich immer Besucher*innen am Stand die unsere Spiele total toll, aber für ihre Zielgruppe nicht geeignet fanden. Meist waren es Eltern mit kleinen Kindern, oder Erzieher*innen aus Hort und Kindergarten. Eigentlich schade, aber verständlich, da unsere bisherigen Spiele ja erst ab 8 Jahren sind. (Auch wenn durch das kooperative Spiel schon jüngere Menschen mitmachen können.)

Leider hat keiner aus dem Team Gaiagames sonderlich viel Erfahrung mit Kinderspielen (mit Ausnahme von Looping-Louie). Wir tüfteln tendenziell lieber an etwas komplexeren Spielen. Trotzdem fanden wir die Idee schön unser Portfolio durch ein Kinderspiel zu bereichern.

Wie also an gute Kinderspielideen kommen?

Ganz einfach: Nils wurde mit dem Auftrag zum „Göttinger Spieleautoren-Treffen“ geschickt, um nach geeigneten Kinderspielen Ausschau zu halten.

Zurück im Hauptquartier wurden die gesammelten Spielideen vorgetragen. Dabei stieß vor allem der Prototyp „Summsalabim“ von Karin Hetling auf Begeisterung. Die Grundidee war so einfach wie bestechend. Ein kooperatives Kinderspiel, bei dem eine Holzhalbkugel (die Biene) auf dem Finger balanciert wird und auf einer von ca. 20 Blüten landen musste, ohne dabei „auf dem Rücken“ zu enden“. Doch was die richtige Blüte ist, weiß die Person mit der Holzhalbkugel nicht. Hier kommt der kooperative Aspekt ins Spiel. Alle anderen Spieler*innen wissen welches die richtige Blüte ist. Sie müssen durch laut- und leiser Summen den Weg zeigen. Ähnlich dem Prinzip beim Topfschlagen.

Diese Spielidee war so einfach und genial, das wir uns gleich bei Karin gemeldet haben um mit ihr zusammen Summsalabim zu realisieren.

Die Weiterentwicklung von Summsalabim

Wir wären nicht Gaiagames, wenn wir die Idee, so wie sie ist einfach nehmen und rausbringen würden. Natürlich hatten wir den Anspruch, in dieses nektar-süße Spiel ein bisschen Wissen zu verpacken.
Da ergab sich die Thematik von Pflanzenschutzmitteln (aka: Pestizide, aka: Ackergifte). Weil es sich aber um ein Kinderspiel handelt, mussten wir das Thema etwas weicher verpacken. So ist die Idee zum mächtigen Zauberer „Pestizido“ gekommen. Der den Bienen durch seinen Zauberwürfel verschiedene Handicaps auferlegt.
Nach vielen, vielen Ideen wie diese aussehen könnten, sind letztendlich sechs Herausforderungen zu Stande gekommen. Mit ihnen kann die Pestizidthematik m.o.w. aufgegriffen werden. So gibt es Zauber die den kleinen Insekten die Sicht vernebeln (die Spieler*innen müssen mit geschlossenen Augen die richtige Blüte finden und nur mit ihrem Gehör richtig landen). Es gibt Zauber, bei denen die Flügel der Biene geschrumpft werden (Krüppelflügelvirus) und zwei Spieler*innen eine Holzhalbkugel zusammen zur richtigen Blüte führen müssen, usw.

Durch den Zauberwürfel (Kinder lieben Würfel) konnten wir auf spielerische Art und Weise aufzeigen, wie die Insektenwelt durch die Pflanzenschutzmittel beeinträchtigt wird. Außerdem wird
dadurch auch älteren Kids und sogar Erwachsenen eine echte Herausforderung geboten.

Von der Biene zur Hummel

Im Laufe der Prototypen-Phase haben wir auch mit Dominik Eulberg gesprochen, mit dem wir zusammen auch schon an anderen Spielprojekten gearbeitet haben. Dieser war fast entrüstet, das wir als Thema die Honigbiene genommen haben. Er klärte uns auf, dass die Honigbiene im Naturschutz zwar gerne als sogenannte „Flagship-Species“ genommen wird (eine Art, deren Schutz gleichzeitig viele weitere Arten mit schützt), aber eigentlich gar nicht so wertvoll für das Ökosystem ist. Das wird jetzt viele bestimmt überraschen, aber die Bestäubungsleistung außerhalb unserer Monokulturen wird zum größten Teil von den mehr als 500 verschiedenen Wildbienenarten (allein in Deutschland) erbracht. Zudem neigt die vom Menschen gezüchtete Honigbiene dazu, die meist kleineren Wildbienen von den Blüten zu verdrängen. Doch auch Honigbienen sind wichtig und steuern ihren Teil zu einem funktionierenden Ökosystem bei.
Für unser Kinderspiel hat uns Dominik jedoch empfohlen lieber Wildbienen als Thema zu nehmen um auch auf deren Schutz hin zu weisen.
Zu diesem Zeitpunkt hatten wir bereits eine Illustratorin für das Spiel gefunden. Wir haben uns entschieden, wieder mit Nicole Pustelny zusammen zu arbeiten, die schon unsere Postkartengeschichte so wunderschön illustriert hat.
Da sich Nicole auf Natur und vor allem Insektenillustration spezialisiert hat, hatte sie schon ein paar Hummelbilder in ihrem Portfolio. Da uns die Hummelbilder so gut gefallen haben und wir eigentlich nach Staatenbildenden Insekten für das Spielthema gesucht haben, mussten wir einfach Hummeln nehmen. Und ganz nebenbei: Wer mag keine Hummeln?!
Die süßen, dicken Summsehummeln sind einfach sympathisch und außerdem gibt es noch kaum Gesellschaftsspiele zum Thema Hummeln.

Partner und Plattformen

Um Summsalabim zu realisieren, haben wir uns wieder dafür entschieden ein Crowdfunding zu starten. Dieses mal wollten wir eine etwas bekanntere Plattform ausprobieren. Unsere letzen 3 Crowdfundingprojekte haben wir über Ecocrowd finanziert. Jetzt probieren wir StartNext aus.

Vom 01. Februar 19Uhr bis zum 02. März 23:59Uhr kann Summsalabim unterstützt werden.

Doch auch wir von Gaiagames unterstützen eine Initiative mit Summsalabim.
Deutschland Summt! Setzt sich seit vielen Jahren für den Schutz und die Förderung von biologischer Vielfalt ein. Speziell Wildbienen und andere Insekten stehen im Mittelpunkt ihrer Kampagnen. Durch jedes verkaufte Spiel von Summsalabim, wird ein Teil der Einnahmen an Deutschland Summt! Gespendet.

Aber wir haben noch weitere Kooperationspartner: das Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft (BeL). Das BeL ist ein Zusammenschluss aus hunderten von Bio-Landwirt*innen, Bio-Läden und Organisationen um die Landwirtschaft hin, zu einer nachhaltigen und pestizidfreien Bewirtschaftung zu führen. Zum Beispiel steht das Bündnis auch hinter der Initiative „Ackergifte? Nein Danke!“
Wenn die Crowdfundingkampagne erfolgreich ist, wird bald in vielen Bioläden Deutschlands, Summsalabim erhältlich sein. Gleichzeitig können wir mit Hilfe des Spiels auf das Bündnis und deren Initiativen aufmerksam machen. Eine klare„win-win-win Situation“. Das dritte „win“ ist natürlich die Umwelt 😉